Klimafestival 2025 endet mit klarer Botschaft für Verantwortung, Mut und gemeinsamen Wandel
Ein erweitertes und vielfältiges Programm eröffnete neue Perspektiven, die Ausstellung GREENTERIOR setzte frische inhaltliche Schwerpunkte und mehr als 3600 Besucherinnen zeigten, wie groß das Interesse an der Bauwende bleibt. Zwei intensive Tage verwandelten die STATION Berlin in einen Ort lebendiger Debatte. Über 200 Referentinnen und 170 Partner diskutierten auf fünf Bühnen über die Zukunft des Bauens und machten spürbar, dass das Festival zu einem fest verankerten Treffpunkt für alle geworden ist, die die Bauwende vorantreiben. Die Bauwende zeigt sich längst nicht mehr als technisches Themenfeld, sondern als kultureller, gesellschaftlicher und politischer Veränderungsprozess, der Haltung verlangt und Gemeinschaft stärkt.
Auftakt mit klarer Haltung
Den Auftakt machte Cordula Weimann, Unternehmerin und Gründerin der Omas For Future. Sie betonte, dass die aktuelle Krise eine Chance sei. Statt weiter einem Wirtschaftsmodell hinterherzulaufen, müsse der Mensch wieder zum Maßstab werden. Stadtplanung und Architektur sollten Räume schaffen, die Natur und Menschen verbinden, Entfremdung abbauen und Bewegung, Entschleunigung und Wohlbefinden ermöglichen. Mut und Entschlossenheit seien dabei entscheidend, um eine Zukunft zu gestalten, die dem Menschen dient.
Bauwende als kultureller Wandel
Dieser thematische Einstieg prägte die beiden Festivaltage. Besonders auf der Change Bühne wurde deutlich, dass die Bauwende weit über Material und Technik hinausgeht. Immer wieder stand die Frage im Raum, welche Haltung es braucht, welche Verantwortung geteilt werden muss und wie Kooperation, geteilte Nutzung und der bewusste Einsatz digitaler Werkzeuge neue Wege eröffnen können. Die Botschaft war eindeutig. Transformation gelingt nur, wenn Ressourcen im Kreislauf gedacht und Prozesse entschlackt werden und wenn Räume entstehen, die lebenswert, resilient und klimaverträglich sind.
Fachimpulse zu Klimaresilienz und neuen Bauweisen
Auf der Ressource und der Effizienz Bühne standen zentrale Fragen im Fokus. Wie werden Städte und Gebäude zukunftsfähig, energieeffizient und sozial verträglich gestaltet. Wie lassen sich Materialinnovation, Klimaschutz und Gestaltung verbinden, ohne Komfort und Verantwortung gegeneinander auszuspielen. Die Diskussionen machten deutlich, dass technische Lösungen nur ein Teil des Weges sind und der eigentliche Wandel in der Integration verschiedener Perspektiven liegt.
Start-Ups und Workshops zeigen Praxis und Innovation
Die Start-Up and Building Area bot zudem eine Bühne für junge Unternehmen und kreative Projekte, die den Blick in Richtung Zukunft schärften. In den drei Breakout Areas erhielten Besucher:innen praxisnahe Einblicke in Themen wie Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen, serielles Sanieren, klimagerechte Stadtgestaltung, digitale Umweltproduktdeklarationen und biogene Baustoffe als CO2 Speicher.
Kreislauffähige Innenräume rücken in den Fokus
Neu im Programm war der Greenteriour Bereich von BauNetz ID. Hier drehte sich alles um nachhaltige und zukunftsorientierte Innenraumgestaltung. Auf der zugehörigen Bühne diskutierten Expert:innen über kreislauffähige Möbel, die Nachnutzung bestehender Ausbauten und die Frage, wie Ästhetik, Funktion und Ressourcenschonung intelligent zusammenfinden können
Debatte, Diskurs und echter Austausch
Die Atmosphäre des Festivals war geprägt von Neugier, Dialogbereitschaft und dem spürbaren Willen, Veränderung aktiv zu gestalten. Besucherinnen und Besucher kamen ins Gespräch, brachten neue Perspektiven ein und scheuten sich nicht vor Reibung. Diese lebhaften Debatten machten deutlich, dass offener Austausch ein entscheidender Treiber für eine mutige und entschlossene Bauwende ist.
Ein Abschluss, der nachwirkt
Nach dem finalen Thementalk mit Wiebke Ahues, Nora Sophie Griefahn und Prof. Dietmar Eberle leerten sich die Räume am Donnerstagabend langsam. Doch eine zentrale Frage blieb bewusst offen. Wie viel Regulierung braucht es, um Ziele sicher zu erreichen, und ab wann bremst ein Übermaß den Wandel aus. Genau diese Spannung zeigte, was das Klimafestival 2025 über zwei Tage hinweg vermittelt hat. Die Bauwende ist kein rein technisches Projekt. Sie verlangt Haltung, Mut und ein neues Verständnis von Verantwortung. Die dichte Mischung aus Inspiration, Reibung und echter Dialogkultur hat spürbar gemacht, dass dieser Wandel möglich ist. Dort, wo Kooperation gelebt und Ressourcen im Kreislauf gedacht werden und wo das Gemeinwohl ins Zentrum rückt, beginnt Zukunft.
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Fotos: Heinze GmbH, Marcus Jacobs & Kira Brüssau
