Architekturfunk – Ihr Podcast des Klimafestivals für die Bauwende

Im Rahmen des Klimafestivals für die Bauwende präsentiert Ihnen unser Host Kerstin Kuhnekath inspirierende Gespräche mit Expert:innen, die auf dem Festival sprechen.

Die wöchentlichen Folgen widmen sich wegweisenden Lösungen, kreativen Ideen und zukunftsweisenden Innovationen, die die Bauwende vorantreiben. Zentrales Thema ist wie Architektur einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten kann und welche Projekte und Konzepte die Zukunft unserer gebauten Umwelt gestalten.

Abonnieren Sie den Architekturfunk und begleiten Sie uns auf dem Weg zu einer klimafreundlichen und lebenswerten Zukunft. 

Gemeinsam gestalten wir die Bauwende – für heute und morgen.

Karsten Schwanke, Meteorologe: Die richtige Reaktion auf Klima und Wetter

Bauen in Zeiten von Starkregen, Dürre und Waldbrandwetter
Bauen in Zeiten von Starkregen, Dürre und Waldbrandwetter Karsten Schwanke, bekannt aus „wetter vor acht“ und den „ARD Tagesthemen“, ist zu Gast im Architekturfunk. Und was hat ein Meteorologe in einem Architektur-Podcast zu suchen? Er erklärt die Unterschiede und Zusammenhänge von Klima und Wetter und warum der globale Temperaturanstieg so problematisch ist. Nur wenn wir Natur, Wetter und Klima verstehen, können wir planerisch und baulich auf die klimatischen Veränderungen reagieren. Schwanke erklärt nicht nur die Grundbegriffe von Wetter und Klima, sondern auch, warum es wichtig ist, die gängige Praxis den Gegebenheiten anzupassen, wenn wir die Auswirkungen des Klimawandels auf unseren Planeten begrenzen wollen. Wie Dürre und Starkregen zusammenhängen, was Feuerwetter ist und was passieren wird, wenn wir so weitermachen wie bisher, erfahrt ihr in dieser Episode.

Prof. Dr. Anja Rosen, C5 GmbH, FH Münster:

Zirkularität als neue Normalität -Kreativität und Kennwerte des zirkulären Bauens
"Gerade jetzt ist die Fähigkeit gefragt, aus gebrauchten Dingen und Materialien, Architektur zu machen", erklärt Prof. Dr. Anja Rosen. Sie berät Planer*innen und Bauherren beim zirkulären Bauen und hat u.a. den Urban Minig Index entwickelt, der exakte Kennwerte zu Fragen liefert, deren Antworten bisher vage waren: Wie gut lässt sich etwas in den Kreislauf zurückführen? Wie hoch ist der Aufwand? Ist der Rückbau ressourcenschonend? Welchen Wert hat das Material? Auch in der Lehre ist Rosen als Professorin für zirkuläres Bauen progressiv: Mit ihren Studierenden beginnt das Entwerfen auf dem Recyclinghof. Erst Altholz suchen, dann konstruieren und entwerfen, ein praxisnaher Ansatz für die neue Normalität des zirkulären Bauens. Anja Rosen ist Jurymitglied des Heinze Architektur Awards, der am 21.11. auf dem Klimafestival feierlich verliehen wird. Was sie an den Einreichungen überrascht und beeindruckt hat, das erzählt sie in dieser Episode.

Dr. Ipek Ölcüm: Industrieverband Lehmbaustoffe

Versöhnen und Ergänzen mit Lehm - Industrialisierung des umweltfreundlichsten Baustoffs
Obwohl Lehm als Baustoff hierzulande einst Hochkonjunktur hatte, ist er in den Jahrzehnten der Industrialisierung für das Bauen in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht. Zwar gibt es mittlerweile einige wenige Pionier*innen, die Lehm einzusetzen wissen und herausragende Bauwerke aus ihm produzieren. Doch in der Breite steht der erdige Baustoff nicht hoch im Kurs. Noch nicht. Ipek Ölcüm will mit ihrer Arbeit im Industrieverband Lehmbaustoffe Wissenslücken schließen, mit Mythen aufräumen und die industrielle Nutzung des umweltfreundlichen und gesunden Baustoffs vorantreiben. „Damit wir schnell ins Handeln kommen“, wie sie sagt, denn die Aufgabe von Lehm sei es, „zu versöhnen“ und „zu ergänzen“. Was sie damit meint, welche industriellen Lehmprodukte es bereits zu kaufen gibt und was wir in Zukunft von Lehm erwarten können, erzählt sie in dieser Episode.

Prof. Carsten Wiewiorra, bdia:

Collage als Kompetenz für Nachhaltigkeit - Die Rolle der Innenarchitektur für die "Umbauwende"
Carsten Wiewiorra, Präsident des bdia, ist Architekt und Innenarchitekt. Dass er beide Mentalitäten kennt, ist die ideale Voraussetzung für sein Amt als Präsident des bdia. Er versteht es, zwischen den Disziplinen zu vermitteln, die sich aufgrund überschneidender Kompetenzen manchmal in Konkurrenz zueinander sehen. 
Beim allgegenwärtigen Thema Umbau sieht er die Innenarchitektur klar im Vorteil, weil sie die Disziplin ist, die das Bauen im und mit dem Bestand, die Collage aus Alt und Neu, in ihrer DNA hat. Die Frage, wer welches Stück vom großen Kuchen der "Umbauwende" abbekomme, müsse aber gar nicht gestellt werden, denn es gebe für alle mehr als genug zu tun. Für die Mammutaufgabe, den Bestand zu transformieren, sorgt Wiewiorra als Professor an der Detmolder Schule für Gestaltung auch gleich für den Nachwuchs. 
Als Präsident des bdia setzt er sich aktuell für die Überwindung der Grenzen ein, die Innenarchitekt*innen beim Entwerfen und Bauen gesetzt sind. Worum es dabei geht und was der bdia auf dem Klimafestival vorhat, erzählt er in dieser Episode.